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Aus der Krise lernen: Meine vier wichtigsten Vorsätze für 2021!

E in außergewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende und wenig überraschend, wird auch die diesjährige Advents- und Weihnachtszeit alles, außer gewöhnlich! Abgesagte Weihnachtsfeiern, fehlende Weihnachtsmärkte und Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich werden uns eine völlig neue Erfahrung rund um die schönste Zeit des Jahres bescheren. Wir sind es einfach gewohnt, diese Zeit mit vielen Menschen gemeinsam zu verbringen und müssen genau darauf in diesem Jahr verzichten.

In dieser herausfordernden Zeit haben wir sowohl beruflich, als auch privat  zwei Optionen: Wir lassen uns von diesem ungewohnten und beklemmenden Gefühl einnehmen, setzen damit alles auf Stillstand und bleiben womöglich in dieser Situation hängen. Oder wir nutzen diesen Moment der Entschleunigung als Chance für neue Projekte, einen neuen Lebensstil oder eine neue Perspektive auf unseren Alltag und unser Berufsleben.

Ich möchte Sie dazu ermutigen, sich zuversichtlich auf das neue Jahr einzustellen. Grund genug dazu gibt es allemal, wenn wir das Jahr 2020 als großes Experiment im Zeitalter des digitalen Wandels begreifen. Mit diesem Blogbeitrag trage ich meinen Teil zu diesem Perspektivwechsel bei und werde mit einem Rückblick auf den digitalen Wandel des abgelaufenen Jahres 2020 aufbauend auf meinen Blog-Beiträgen einen positiven Zukunftsblick wagen.

Der digitale Wandel ist umfassend und unaufhaltsam

Bereits vor der Corona-Pandemie war klar, dass der digitale Wandel immer mehr Bereiche unserer Gesellschaft erfasst. Der Corona-bedingte Lockdown hat diesen Wandel an vielen Stellen beschleunigt, in vielen Branchen ist der berufliche Alltag kaum noch mit der Situation zum Jahresende 2019 vergleichbar. Viele Teile unseres Berufs- und Privatlebens sind in den virtuellen Raum verlagert worden, was von vielen positiven Aspekten begleitet wird:

  • Zahlreiche Büroarbeiter haben ihren Schreibtisch gegen den Küchentisch getauscht und genießen den flexibleren Arbeitstag und den entspannteren Umgang miteinander via Video-Chat. Die Krawatte und Lederschuhe bleiben seitdem im Schrank.
  • Tausende von Veranstaltungen haben auf digitalen Bühnen stattgefunden und die Teilnehmer freuen sich über die besseren Möglichkeiten, Inhaltliche Events mit ihrer eigentlichen Arbeit verbinden zu können.
  • Hunderttausende von geschäftlichen Treffen fanden über die mittlerweile gängigen Videokonferenztools statt und haben den Betroffenen Millionen von Reisekilometern erspart.
  • Und schließlich konnte man nach getaner Arbeit sogar hochklassige kulturelle Events oder Degustationen vom heimischen Wohnzimmer aus genießen.

Ich möchte mit dieser positiven Betrachtung keineswegs den Wert des persönlichen Treffens und der sozialen Bindung kleinreden. Aber ich selbst habe gemerkt, wie andere Verbindungen, zum Beispiel zu den eigenen Kindern, dadurch gestärkt wurden, dass ich nicht mehr an vier Tagen in der Woche unterwegs war. Ich habe die neuen Möglichkeiten ausgeschöpft und konnte nach der virtuellen Veranstaltung am Vormittag in Berlin, der Online-Moderation am Nachmittag in Freiburg trotzdem um 18 Uhr zum Abendessen in Bickenbach zu Hause sein.

Das Extreme wird gestaltbar im Jahr 2021!

Nutzen wir also die Zeit zum Jahresende zum Innehalten und überlegen, wie wir mit dieser extremen Erfahrung des Lockdowns in Zukunft umgehen sollten. Jeder einzelne kann für sich überlegen, welche Erfahrung positiv war, was für ihn aus dem Jahr bleiben wird und was er sich für die Zeit nach Corona wieder ersehnt.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Jahr 2020 in der Rückschau positiv betrachten können, wenn wir die Gelegenheit nutzen, unser Leben in 2021 in einer digitalisierten Welt besser zu gestalten. Das gilt in besonderem Maße auch für die Unternehmen, vor allem die, die von der Krise stark betroffen sind. Bevor ich Ihnen verrate, was meine ganz persönlichen Vorsätze für das Jahr 2021 sind, möchte ich meine vier wichtigsten Handlungsempfehlungen aus dem Jahr 2020 zusammenfassen.

Womit fangen Sie morgen an?

  1. Innovationen stehen für Zukunft. Das sehen wir besonders im Krisenjahr 2020, in dem ein kleines Virus jahrzehntelang funktionierende Geschäftsmodelle einfach zerstört. Hier ist Kreativität gefragt, sich als Unternehmen neu zu erfinden und künftig mit ganz neuen Geschäftsmodellen die Kunden für sich zu gewinnen. Die gute Nachricht, Sie sind dabei nicht alleine! Diese Handlungsempfehlung gilt definitiv weit über die aktuelle Krise hinaus und vor allem für jedes Unternehmen:

>> Lernen Sie von anderen Unternehmen, Sie müssen nicht alles neu erfinden. Es gibt unzählige Innovationen, irgendwo auf der Welt, jeden Tag! Wenn Sie diese als Impuls für Ihr Unternehmen nutzen, werden Sie auf ganz tolle neue Ideen kommen.

  1. Kreativität braucht Räume. Haben Sie eine Veränderung bei Ihren Mitarbeiter*Innen gemerkt? Wen hat die Arbeit an anderen Orten inspiriert? Sicherlich, der heimische Küchentisch ist nicht der perfekte Arbeitsort, aber in Zukunft geht es darum, die Chancen durch unterschiedliche Orte noch besser zu nutzen. Mobiles Arbeiten macht dies möglich, vorausgesetzt, das Unternehmen schafft die dafür notwendigen Rahmenbedingungen:

>> Schaffen Sie Räume in ihrem Bürogebäude für kreatives Arbeiten und Zusammenarbeit, die Sie sich ggf. mit anderen Unternehmen teilen und lassen sie ihre MitarbeiterInnen mitgestalten.

  1. Neue Technologien unterstützen. Der mittlerweile selbstverständliche Umgang mit Video-Konferenz Software zeigt, wie schnell wir uns mit neuer Technologie vertraut machen und diese effizient und alltäglich nutzen können. Es ist mittlerweile eine Zusammenarbeit auf ganz anderen Ebenen möglich, sowohl im Bürobereich, als auch in den unternehmensübergreifenden Produktionsnetzwerken. Technologisch stehen wir hier noch am Anfang, es ist jetzt eine neue Offenheit gefragt, sich mit den technologischen Möglichkeiten auseinanderzusetzen:

>> Nutzen Sie modernste Technologien in Hardware und Software, um sich unabhängiger von Dritten zu machen und besser in flexiblen Wertschöpfungsnetzwerken anbieten zu können. Dies können neue Maschinen wie ein 3D-Drucker für Einzelteilfertigung oder KI-gestützte Softwareprodukte sein, die Ihnen bei der Prognose und Verarbeitung helfen.

  1. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Der digitale Wandel ermöglicht uns eine neue Fehlerkultur und damit eine Offenheit für Experimente. Nicht alles ist vorhersehbar oder planbar. Allerdings gibt es in Ihrem Unternehmen ein riesiges Potenzial an Ideen, die es wert sind, ausprobiert zu werden. Es muss nicht alles Top-down vorgegeben werden auf dem Weg zu einer neuen Führungskultur in Ihrem Unternehmen:

>>Starten sie kleine Experimente: Begeben Sie sich mit Ihrem Team auf Entdeckungsreise in der virtuellen Welt. Vielleicht veranstalten ein paar Mitarbeiter*Innen eine virtuelle Kaffeerunde oder andere bauen einen virtuellen Meetingraum für die internen Abstimmungen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, fordern Sie Ihre MitarbeiterInnen auf, diese zu nutzen und damit die digitale Transformation zu vollenden.

AUSBLICK: Der Mensch im Mittelpunkt

Was die Handlungsempfehlungen gemeinsam haben, bei aller Digitalisierung steht am Ende immer der Mensch im Mittelpunkt. Alle Computer, Roboter und Algorithmen sollen schließlich nur eine wertvolle Unterstützung leisten. Die Kreativität, emotionale Intelligenz und die Fähigkeit sich zu vernetzen bleibt dem Menschen vorbehalten. Aus diesem Grund ist die wichtigste Handlungsempfehlung, die für mich aus dem Jahre 2020 bleibt – Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter!

Bleibt zum Schluss der ganz persönliche Ausblick:

  • Ich werde auch in 2021 deutlich weniger reisen und dafür mehr Zeit mit der Familie verbringen, da ich meine geschäftlichen Themen künftig weiterhin zu einem großen Teil digital bearbeiten kann.
  • Ich freue mich auf die eine oder andere Veranstaltung vor Ort, werde aber noch viel genauer auf den Mehrwert der Präsenz-Formate achten und reine Informationsveranstaltungen nur noch online konsumieren.
  • Ich experimentiere weiter mit neuen Technologien zur Vernetzung im virtuellen Raum, da hierin die größte Chance liegt, sich mit den Personen zu vernetzen, die einen weiter bringen und nicht nur mit denen, die zufällig in der Nähe sind.
  • Ich setze mich weiter auf unterschiedlichsten Ebenen für den digitalen Wandel ein, da ich für die Menschen viel mehr Chancen als Risiken sehe. Immer unter der Voraussetzung, dass wir die persönliche Begegnung im gegenseitigen Miteinander umso mehr wertschätzen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entschleunigte Adventszeit und einen optimistischen Start in das neue Jahr 2021!