Wie Sie Ihre Beschaffung von der globalen Lieferkette zu einem flexiblen Wertschöpfungsnetzwerk entwickeln und künftig für Krisen gewappnet sind!
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Jetzt investieren, damit der digitale Wandel nicht zur Krise wird!

E inige Unternehmer schauen aktuell mit Sorgen in die Zukunft, zu groß erscheint die Unsicherheit und der Wandel, der ganze Branchen massiv betrifft. Ich erlebe in zahlreichen Gesprächen aber auch Zuversicht: Viele Unternehmen wollen den Wandel und die Zäsur durch die corona-bedingte Pandemie für die Umsetzung neuer Ideen nutzen. Allerdings fehlt es oftmals an den notwendigen Ressourcen, richtigen Impulsen oder einer initialen Finanzierung. In meinem Blog-Beitrag zeige ich Ihnen auf, wie Ihr Unternehmen jetzt gute Investitionsentscheidungen trifft und wie Sie von den umfangreichen staatlichen Förderprogrammen profitieren.

Womit fangen Sie morgen an? Tipps und Tricks wie Sie globale Lieferketten gestalten.

Noch nie war die Veränderungsgeschwindigkeit höher als im Moment. Ich verwende für die aktuelle Situation ungern den Begriff „Wirtschaftskrise“, da dies perspektivlos klingt. Sicherlich gibt es Unternehmen, die aufgrund der Corona-Bestimmungen ihr bisheriges Geschäftsmodell nicht mehr erfolgreich umsetzen können (z.B. Gastronomie, Kinos, Veranstaltungsbetreiber). Aus meiner Sicht haben vor allem die Unternehmen eine Krise, die entweder keine Veränderungsbereitschaft haben oder keine Ideen, in welche Richtung sie Veränderungen vornehmen.

Ich gehe davon aus, dass die aktuelle Veränderungsgeschwindigkeit erst der Auftakt ist. Die Welt ist digitaler geworden und das führt dazu, dass sich neue Ideen schneller realisieren lassen. Wir erleben im Online-Bereich mittlerweile grenzenlose Lieferung von Waren und eine Breite an Dienstleistungen, wie sie vor der Corona-Pandemie nicht vorstellbar war. In der Konsequenz bedeutet dies, dass sich Unternehmen darauf einstellen müssen, mit einer hohen Veränderungsgeschwindigkeit umzugehen. Das geht vor allem durch eine konsequente Ausrichtung auf Innovationen.

Lernen Sie von den Innovationen anderer!

Die wenigsten Innovationen, die sich im Markt durchsetzen, sind originär neue Erfindungen. Oftmals sind Unternehmen intelligent genug, vorhandene Produkte oder Ideen anderer in neuer Art und Weise zu kombinieren und damit ein neues Angebot für ihre Kunden zu schaffen. Nehmen wir zum Beispiel den Hersteller von Sensoren im Maschinen- und Anlagenbau, der einen Sensor entwickelt, mit dem Daten in eine Cloud übertragen werden. Weder den verwendeten Verschlüsselungsalgorithmus noch die Cloudarchitektur hat das Unternehmen erfunden. Die Entwicklungsabteilung hat die vorhandene Technologie mit ihrer Expertise in der Sensortechnik kombiniert und schafft damit für seine Kunden einen richtigen Mehrwert.

Das Beispiel zeigt, der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus lohnt sich – ich würde sogar sagen, er ist für die Unternehmen überlebenswichtig. Tagtäglich entstehen irgendwo auf der Welt Innovationen, die andere Unternehmen für ihre Zwecke nutzen sollten.  Ich unterscheide hier drei Kategorien, wie Unternehmen Innovationen anderer für sich nutzen:

  1. Innovationen aus der eigenen Branche kopieren und damit ihre Produkte und ihr Angebot für den Kunden verbessern.
  2. Innovationen aus der eigenen oder anderen Branchen nutzen, um die internen Prozesse zu verbessern und effizienter zu produzieren.
  3. Aufbauend auf den eigenen Kompetenzen gezielt nach Innovationen in anderen Branchen suchen, um neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle für neue Märkte zu entwickeln.

Die dritte Kategorie bietet das größte Potenzial für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg, allerdings verbunden mit dem größten Aufwand. Dennoch lohnt es sich für die Unternehmen diesen Weg zu beschreiten, da mit diesem Vorgehen große Veränderungen möglich sind, die den Unternehmen langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.

Die Suche auf die richtigen Themen fokussieren

Jeden Tag finden weltweit unzählige Ideen den Weg in den Markt, für Unternehmen ist das ein unüberschaubarer Pool an Innovationen. Am Anfang jeder Suche steht die Frage, auf welche Themen sich die Unternehmen konzentrieren. Naheliegend ist zunächst in der eigenen Branche zu schauen, welche Innovationen das eigene Unternehmen unmittelbar betreffen. Viel lohnenswerter ist im ersten Schritt die Analyse der eigenen Stärken, die so genannten Kernkompetenzen. Was können Sie richtig gut? Worin unterscheidet sich Ihr Unternehmen von den Mitbewerbern? Was schätzen Ihre Kunden an Ihren Produkten oder an Ihrem Service?

Mit der Analyse Ihrer Kompetenzen können Sie gezielt den Blick auf andere Branchen richten. Welche Innovationen aus anderen Bereichen können wir mit unseren Kompetenzen gut kombinieren? Welche Zukunftsthemen können wir mit unseren Stärken heute angehen? Diese Fragestellungen helfen Ihnen, aus der nahezu unbegrenzten Anzahl von Innovationen genau die Innovationen herauszufiltern, die Ihr Unternehmen weiterbringen.

Mit den Innovationen arbeiten und die Kunden frühzeitig einbeziehen

Sobald sie spannende Themen und interessante Innovationen identifiziert haben, beginnt die eigentliche Entwicklungsarbeit. Hierzu bietet sich an, einen offenen Innovationsprozess aufzusetzen und damit die innovativen Ideen unmittelbar mit den Kundenbedürfnissen in Einklang zu bringen. Im Gegensatz zum klassischen Vorgehen in der Entwicklungsabteilung wird in einem offenen Innovationsprozess nicht stur nach einem komplexen Lastenheft entwickelt, sondern der (potenzielle) Kunde mit den ersten Produktideen konfrontiert. Dabei gilt es die Bedürfnisse zu verstehen und das Produkt Schritt für Schritt in Richtung einer eigenständigen Innovation zu entwickeln.

Auf jeder Stufe der Entwicklung können erneut Innovationsimpulse aufgegriffen werden, um das Angebot auszuweiten oder auf die Zielgruppe zuzuspitzen. Mit diesem agilen Vorgehen stellen die Unternehmen sicher, dass sie nicht am Markt vorbei entwickeln. Kommen wir zurück auf den Sensorhersteller. Liefert der Sensor, der verschlüsselt Daten in eine Cloud sendet, bereits den Mehrwert für den Kunden? Oder ist dies nur ein erster technologischer Schritt, der noch mit Hilfe eines innovativen KI-Algorithmus zu einem umfassenden Analysetool ausgebaut werden muss? Vielleicht verlangt der Kunde ja nach einer Plattform auf der die Daten unterschiedlichster Sensoren, auch anderer Hersteller, zusammengeführt und analysiert werden.

Für alle die dargestellten Anwendungsmöglichkeiten gibt es mehr oder weniger ausgereifte Innovationen, auf die der Sensorhersteller zurückgreifen kann. Die Herausforderung für das Unternehmen besteht darin, diese vielen Möglichkeiten so zu kombinieren, dass sie diese mit ihren eigenen Kompetenzen abbilden können und gleichzeitig die Kundenbedürfnisse von morgen optimal befriedigen.

Finanzielle Unterstützung für Investitionen in die Zukunft nutzen

Die Analyse der eigenen Kompetenzen, die Suche nach Innovationen und die Durchführung von Open Innovation Prozessen ist aufwendig und verlangt neben dem zeitlichen Einsatz zum Teil große finanzielle Investitionen. Dennoch ist dies notwendig, möchte das Unternehmen in einem dynamischen Markt nicht den Anschluss verlieren. Die Orientierung an anderen Innovationen sowie das schrittweise Vorgehen im Entwicklungsprozess haben dabei den Vorteil, dass das Risiko eines Scheiterns minimiert wird.

Die gute Nachricht ist, dass es aktuell umfangreiche Förderprogramme gibt, die solche Investitionen unterstützen. Neben der Bundesregierung hat nahezu jedes Bundesland und zum Teil die Kommunen entsprechende Programme aufgesetzt, von großen bundesweiten Forschungsförderungen, wie zum Beispiel ZIM oder go Innovation bis hin zu kleinen Projektförderungen durch regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaften.

Nutzen Sie diese Gelegenheiten, Ihre Zukunftsinvestition fördern zu lassen. Wichtig ist, dass Sie die Förderung wählen, die zu Ihnen passt. Nicht alle Förderprogramme sind für jedes Unternehmen attraktiv, hinsichtlich der möglichen Förderung, ergänzender Unterstützungsleistung und des damit verbundenen bürokratischen Aufwands.

Womit fangen Sie morgen an?

Ich habe aufgezeigt wie wichtig es für Unternehmen ist, sich mit den Innovationen anderer zu beschäftigen und gleichzeitig die Möglichkeit zu nutzen, sich die Zukunftsinvestition fördern zu lassen. Mit diesen 5 Schritten kommen Sie sicher zu Ihrem geförderten Zukunftsprojekt:

  1. Suchen Sie den Kontakt zu anderen Unternehmen, zum Gedanken- und Ideenaustausch. Anlaufstellen sind Netzwerke zum Beispiel bei der IHK oder im Umfeld von Forschungseinrichtungen.
  2. Analysieren Sie Ihre Kernkompetenzen im Unternehmen, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern.
  3. Nutzen Sie den Zugang zu Innovationsdatenbanken und identifizieren Sie die Innovationen, mit dem Sie Ihr Angebot für die Kunden von morgen bestmöglich entwickeln.
  4. Und wenn Sie erste konkrete Produktideen oder neue Technologien testen möchten, suchen Sie nach einem Mittelstandskompetenzzentrum in ihrer Nähe.
  5. Suchen Sie Rat und Unterstützung, um ein geeignetes Förderprogramm auszuwählen und Unterstützung bei der Umsetzung zu erhalten, entweder bei Beratungsunternehmen oder direkt bei regionalen Wirtschaftsförderungen.

So konkret die einzelnen Schritte klingen, das Thema ist insgesamt sehr komplex. Wichtig ist, dass Sie Ihre Zukunftsprojekte nicht nebenbei erledigen, sondern gezielt vorantreiben. Hier ist eine externe Unterstützung auf jeder Stufe hilfreich. Gerne stehe ich Ihnen zu meinem Blogbeitrag und zu diesem Thema im Besonderen für ein Gespräch zur Verfügung. Schreiben Sie mir gerne oder vereinbaren Sie einen Telefontermin – ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!