C hatbots basierend auf künstlicher Intelligenz, autonom agierende und vernetze Roboter sowie Supermärkte ohne Personal sind bereits Realität. Die Möglichkeiten, neue Technologien zu nutzen werden von Tag zu Tag mehr. Während wir als Verbraucher den Komfort neuer Technologien zu schätzen wissen, beschäftigt sich die Diskussion der digitalen Transformation in Unternehmen fast ausschließlich mit der negativen Seite – dem Personalabbau.
Es stimmt, eine digitalisierte und automatisierte Produktion bedarf weniger Mitarbeiter, die den Herstellungsprozess begleiten. Umso wichtiger werden in Zukunft aber die vielen kreative Köpfe, die die Produkte designen und immer neue kundenzentrierte Geschäftsmodelle entwickeln. Diese Kreativität ist ja genau das, was den Menschen von einem Algorithmus unterscheidet. Das Unternehmen muss genau für solche Kreativität den Raum schaffen, der wirkliche, marktverändernde Innovationen möglich macht und muss sich öffnen, um von anderen zu lernen.
Deutschland ist seit jeher ein Land der Denker und Erfinder, vor allem in produzierenden Branchen weisen tausende von Patentanmeldungen auf eine gute Entwicklung hin. Auch die aktuelle Karte der größten Innovatoren (Quelle brandeins) weist knapp 600 Unternehmen aus ganz Deutschland aus. Besonders stark ist der deutsche Mittelstand, der viele Weltmarktführer beherbergt. Die meisten mittelständischen Unternehmen sind hochspezialisiert und dominieren die eigene Branche schon seit vielen Jahren. Grundstein für den Erfolg dieser Unternehmen ist meist der Erfindergeist der Gründer. Problematisch wird es dann, wenn sich die mittelständischen Unternehmen zu lange auf ihrem Erfolg ausruhen und lediglich inkrementelle Innovationen hervorbringen. Innovativ war, was die bestehenden Produkte leistungsfähiger oder effizienter machte. Unterstützt wurde diese Entwicklung, in dem der Mittelstand durch vergleichsweise hohe Markteintrittsbarrieren geschützt wurde, doch die Digitalisierung bricht diese Barrieren zunehmend auf. Heute kann es passieren, dass ein Gründer mit einer innovativen Geschäftsidee die funktionierenden Geschäftsmodelle einer Branche zerstört und das, obwohl er noch nie davor in dieser Branche tätig war.
Betroffen sind davon vor allem mittelständische Unternehmen, die keine eigene Strategieabteilung haben, die fortwährend den Markt sondiert und die zu wenig diversifiziert sind. Sie laufen Gefahr eine disruptive Entwicklung erst dann zu erkennen, wenn sie bereits einen großen Teil des Marktes verloren haben.
Um der Gefahr, den Anschluss zu verpassen, zu entgehen, müssen Mittelständler also andere Wege gehen, um weiterhin am Ball zu bleiben und mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Eine wesentliche Kernkompetenz der Zukunft heißt „Kooperationsfähigkeit“! Es ist vor allem für Mittelständler geradezu unmöglich, alle kreativen Ressourcen im eigenen Haus vorzuhalten. Umso wichtiger ist es daher, seine Organisation für die Impulse von außen zu öffnen und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.
Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Formen der Zusammenarbeit und bedingt gleichzeitig einen kulturellen Wandel in den Unternehmen. Mit dem Open Innovation Ansatz müssen sich Unternehmen an ihrer sensibelsten Stelle öffnen, um am Ende von der Erfahrung und der Zusammenarbeit mit anderen zu profitieren.
Konkret bieten sich folgende Schritte für den Aufbau einer modernen Unternehmensorganisation an:
Wie oben aufgezeigt, lassen sich disruptive Innovationen nicht erzwingen. Sie entstehen vielmehr dann, wenn Ihre Mitarbeiter Freiräume spüren, in denen neue Ideen wirklich gewollt und willkommen sind. Durch den Aufbau von Innovationszentren mit externen Partnern und die Kooperation zum Beispiel mit Startups kann eine Kultur der Open Innovation entstehen.
Verlieren Sie keine weitere Zeit und fragen Sie ihre Mitarbeiter, welche Form von Freiräumen sie sich wünschen und was aus ihrer Sicht eine geeignete Unterstützung wäre.
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Digitization enables completely new forms of cooperation and at the same time brings about cultural change in companies. With the Open Innovation approach, companies must open themselves at their most sensitive point in order to benefit from the experience and cooperation with others. In concrete terms, the following steps can be taken to build a modern business organization:
>> Start tomorrow: ask your employees what kind of free space they want and what they think would be appropriate support.